Schleichender Verfall und Verwitterung können mithilfe moderner 3D-Scans schnell und kosteneffizient überwacht werden, um zum richtigen Zeitpunkt sichernde Maßnahmen einzuleiten.
Gerade Denkmale und Objekte im Außenbereich werden durch Wind und Wetter stärker beeinflusst, als man denkt. Da die Erosionsprozesse meist schleichend sind, fällt die zunehmende Beschädigung meist zu spät auf. Zum Beispiel entsteht eine Art blinder Fleck, wenn Personen täglich an den Objekten vorbeigehen. Da die Veränderungen sich über Zeit subtil akkumulieren.
Wenn dann sichernde Maßnahmen eingeleitet werden müssen, beginnt die Suche nach alten Fotos, Bildern und Zeichnungen, um den Ursprungszustand zu evaluieren. Leider sind diese Quellen meist nur fragmentarisch, selbst veraltet oder von minderer Qualität (Alte Diabilder, Publikationsbilder, in denen etwa Ansichten der Rückseiten fehlen….)
Mithilfe von 3D-Scans kann der IST-Zustand zum Scanzeitpunkt voll umfassend über das komplette Objekt erfasst werden. Die Daten stehen schnell und einfach bereit und können mit den zuständigen Konservatoren geteilt werden. Sie bilden das GESAMTE Objekt ab und können im Ernstfall zur Erzeugung von kompletten Repliken dienen.







Das hier gezeigte Beispiel ist ein einfaches Holzobjekt, ein Sitz geschnitten aus einem Baumstamm. Es ist kein Denkmal im eigentlichen Sinne, zeigt aber, wie schnell Zerfallsprozesse vonstattengehen können.
Der Holzsitz wurde 2020 von mir mithilfe von 3D-Fotogrammetrie erfasst. Dies geschah etwa 2 Jahre, nachdem er geschnitzt wurde.
Die Fotografien zeigen den Zustand im Juni 2025. Die Borke ist großflächig verschwunden. Regen, Sonne und Schnee hat die Oberfläche angegriffen und Schädlinge das Holz befallen. Die Sitzfläche ist beschädigt und das komplette Objekt steht kurz vor dem Umfallen.




Innerhalb von 5 Jahren steht das Holzobjekt kurz vor dem kompletten Zerfall. Prozesse wie diese laufen auch in steinernen Denkmalen, wie Skulpturen und Fassadendekorationen, ab. Die Zeiträume sind, materialbedingt allerdings größer und der Ablauf schleichend.
Aufgrund der hohen Anzahl an Denkmalen im Außenbereich ist ein Monitoring schwierig, kann aber durch eine digitale Vergleichssammlung erleichtert werden. Noch dazu können die 3D-Scans auch Synergieeffekte für andere Zwecke erreichen.
Sie erleichtern die Publikation, bieten als umfassende Sammlung schnelle Vergleichsmöglichkeiten und können der Öffentlichkeit schnell und sicher für die Objekte zugänglich gemacht werden. Durch dezentrale Speicherung wird der digitale Zwilling des Objekts auch in extremen Katastrophenfällen (Erdrutsch, Krieg, Vandalismus, Flut…) bewahrt.
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