English version below..
Knochen als Spurenträger
Eines der Hauptarchive zu menschlichem Leben und ihrer Ernährung aus stellen Knochen der von ihnen verspeisten Tiere dar. Sie sind ideale Informationsträger da sie sich in vielen Böden gut erhalten, in riesigen Mengen angefallen sind und sie zum quasi täglichen Leben gehörten. Spezialisierte Archäozoologen sind im Umgang mit Knochen aus archäologischen Fundkomplexen geschult und können eine Vielzahl von Schlußvolgerungen aus ihnen ziehen. Wenn eine ausreichend große Stichprobe gegeben ist können so nicht nur Rückschlüsse auf die Ernährung innerhalb der Siedlung gezogen werden sondern ebenso auf den Faunenbestand in der sie umgebenden Landschaft.
Da ich kein Archäozoologie bin kann ich leider nur in geringem Maße versuchen Rückschlüsse aus den mir vorliegenden Knochen ziehen. Wenn ich also irgendwo komplett danebenliege würde ich mich über Kritik und Anmerkungen sehr freuen.
Das Modell
Befund 9 Hackspuren
by EikJagemann
on Sketchfab
Das hier besprochene Modell wurde aus 55 Einzelbildern erstellt. Es verfügt über eine Auflösung von 2,5 mio Polygonen und einer Textur mit 16.000 pixeln Breite. Durch die feingemusterte original Oberfläche ließen sich die Bilder gut aneinander Ausrichten und ergaben eine sehr dichte Punktwolke.
Sicherlich ist es zu umständlich für normalen Schlachtabfall jeweils 3D Modelle zu erstellen. Es soll hier nur einmal ausprobiert werden welche Analysen möglich sind und was für Informationen gewonnen werden könnten.
Schnitt und Hackspuren
Direkt am Modell lassen sich auch sehr schön die Schnitt- und Hackspuren der Fleischer vor 1500 Jahren nachvollziehen. Ich habe zur besseren Sichtbarkeit hier einmal texturierte und untexturierte Renderbilder gegenübergestellt.
Auffallend ist vor allem der quer über das Objektlaufende Schnitt. Wahrscheinlich stammt er von einem einzelnen Hieb mit einer scharfen Klinge. Einem Langen Messer oder einem Beil.
Ideen zur Analyse
Die Idee ist nun Anhand des Modells die Klingenbreite, den Schlagwinkel und die Schlagreihenfolge nachzuvollziehen. Ich habe dies mit dem ersten Großen Schnitt einmal versucht.
Deutlich ist zu erkennen das nur ein einzelner Hieb diese beiden voneinander getrennten Schnittspuren verursacht haben kann. Auch ist offensichtlich das entweder vor oder nach diesem „großen“ Hieb mehrere „kleinere“ Hiebe sehr nah bei diesem erfolgten.
Fortsetzung folgt…
So das war’s bis hierhin. Weitere Bilder und hoffentlich Rückschlüsse kommen sobald ich folgende Dinge geklärt habe:
- möglichst genaue Abfolge der weiteren Schnitte und Brüche
- die richtige Darstellungsmethode gefunden ist
- Winkel der Schläge
- Breite und Form der Klinge
Über Anregungen, Kritik oder Literatur zu Spuren an Knochen und deren Analyse würde ich mich sehr freuen. Also einfach Kommentar hinterlassen oder mich direkt kontaktieren.
Information saved in bones
One of the main traces of past human life and the diet of our ancestors are the written in the bones of the animals they ate. Bones are an ideal information carrier since they are well received in many soils, incurred in huge quantities and belonged to the daily life. Zooarchaeologists specialized in dealing with bones from archaeological complexes can draw a variety of inferences from them. If a sufficiently large sample is given they can not only draw conclusions about the diet but also on the animals in the surrounding landscape.
Since I am not zooarchaeologist I unfortunately can only to a small extent try to draw conclusions from the the following bone. So when I lie somewhere completely off, I’d appreciate criticism and comments very much.
The Model
Befund 9 Hackspuren
by EikJagemann
on Sketchfab
The model discussed here was created from 55 pictures. It has a resolution of 2.5 million polygons and a 16,000 pixels texture. The finely patterned surface, made it easy to align the in a very dense point cloud.
Surely it is too complicated and time consumingl to create 3D models from normal settlement waste. It should only be tried once what analyzes are possible and what information could be gained from it.
Cutmarks
Directly on the model the cut and hack traces the butcher made 1,500 years ago are very visible. I faced textured and untextured render images for better visibility here.
The main cut is striking the object across the hole width with an interruption in the deeper lying middelpart. He probably comes from a sharp blade or axe.
Ideas for analysis
I plan to reconstruct on the basis of this model the width of the blade, the impact angle and the batting order. I have tried this once with the first big cut.
It is obvious that there are several smaller cuts right next to this big one. The difficulty is to visualize all the strokes in a picture and to sort them in the right cut order.
So that’s it this far.
More pictures and hopefully conclusions come as soon as I find answers to the following topics:
- most accurate sequence of further cuts and breaks
- the correct display method is found
- Angle of strokes
- The width and shape of the blade
If you have any literature to the topic of cut marks and their order, i would be very happy if you leave a comment or contact me directly.