Heute möchte ich einen kurzen Test mit meinem aktuellen Smartphone vorstellen. Da ich mittlerweile nach Hannover gezogen bin, begegne ich diesen beiden Damen jeden Morgen auf dem Weg zur Arbeit. Nachdem ich bisher immer zu faul war, meine Kamera mitzunehmen, ergab sich diesen Freitag die Gelegenheit zum Fotografieren.
An normalen Werktagen sind immer viele Jogger, Nordic-Walker und Touristen um dieses Denkmal herum. Nun regnete es aber und niemand war in der Nähe. Also schnell das Smartphone gezückt und eine Reihe Bilder geschossen.
3D aus Smartphone-Bildern?
Anfangs war ich recht skeptisch, was die Verwendung von Handys zur Generierung von Modellen angeht. Frühere Versuche mit meinem Samsung Galaxy S2 produzierten zwar brauchbare Modelle, jedoch sorgte das Bildrauschen in nicht stark ausgeleuchteten Situationen für großflächiges Punktrauschen. Dadurch wurde das Aufreinigen der dichten Punktwolke zu einer Qual.
Aktuell benutze ich das Lumia 640 LTE, mit einer 8-MP-Kamera. Die Bilder werden standardmäßig aus einer Mehrbildserie zusammengerechnet. Meine Bedenken dass dies die Bildgeometrie zerstört, sind bisher unbegründet. Auch das Bildrauschen ist geringer als beim älteren S2. Für schnelle Modelle in gut ausgeleuchteten Bereichen ist das Lumia also durchaus geeignet.
Natürlich ist die Qualität nach wie vor stark begrenzt durch die technischen Einschränkungen eines Smartphones. Ein kleiner Bildsensor, kein optischer Stabilisator, komprimiertes Bildformat und relativ geringe Auflösung, führen zu einem relativ detailarmen Modell. Gut sichtbar ist dies in der schattierten Bildansicht, vor allem der Gesichter. Ihnen fehlt die Tiefe sowie geometrische Details. Diese werden dem Auge nur durch die detaillierte Textur vorgegaukelt.
Da die Bilder nicht, bzw. kaum den Bereich oberhalb der Stirn erfassen konnten, bestehen dort flächige Texturfehler. Diese habe ich mithilfe eines Korrekturwerkzeuges (3D Coat) überdeckt.
Die Königinnen/Prinzessinnen der Eilenriede
Die Prinzessinnengruppe ist eine Skulptur des Bildhauers Johann Gottfried Schadow der diese zwischen 1795 und 1797, zunächst aus Gips, herstellte. Der ursprünglichen Doppelskulptur gingen mehrere einzelne Porträtbüsten voraus, die ebenfalls von Schadow angefertigt wurden.
Dargestellt sind die beiden preußischen Prinzessinnen Luise und Frederike, die während ihres Aufenthalts in Berlin auch Modell standen. Luise, die spätere Königin von Preußen und Frederike, die in dritter Ehe seit 1837 Königin von Hannover wurde, stellen so die Verbindung Preußens und Hannovers dar. Gerade nach der Annexion Hannovers durch Preußen 1866, wurde diese Skulptur ein Sinnbild für eine eigentlich wenig positive Verbindung.
Das Doppelstandbild selbst wurde von Kritikern und dem Publikum überwiegend positiv aufgefasst. Luises Ehemann hingegen schätzte diese Darstellung nicht sehr. Wodurch das Bildnis für 90 Jahre fast in Vergessenheit geriet.
Die Kopie in der Eilenriede ist in weißem Marmor, etwa ein Drittel vergrößert, ausgeführt und wurde von Valentino Casal geschaffen. Sie wurde am 19. Juli 1910, dem 100. Todestag von Königin Luise, im Auftrag Kaiser Wilhelm II. in Hannover aufgestellt.
2005 erfolgte eine Restaurierung des Denkmals durch die Stadt Hannover, die Klosterkammer Hannover sowie private Spender.
Quellen:
Wikipedia: Johann Gottfried Schadow
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2 Antworten auf „Königinnen im Park“
Echt interessant was man mit Handybildern so machen kann. Ich hab entdeckt, dass mein Handy Bilder im .raw Format aufnehmen kann. Wäre sowas hilfreich?
Das ist auf jeden fall hilfreich. Umso besser die Basisbildqualität umso besser das Modell. RAW kann das Programm zwar nicht verarbeiten aber die TiFF Dateien aus RAW sind unkomprimiert und daher um längen den Knippsbildern in Jpeg überlegen.