Möglichkeiten der Weiterverarbeitung I
Immer wenn ich mit Interessierten über die Möglichkeiten der dreidimensionalen Funderfassung spreche, kommt es nach kurzer Zeit zu einer unumgänglichen Frage:
Was mache ich eigentlich, wenn ich das fertige Modell erstellt habe?
meist gefolgt von:
Wie publiziere ich ein 3D Objekt?
Welche Möglichkeiten habe ich zur weiteren Analyse?
Und wo liegt der Mehrwert gegenüber einer traditionellen Fotodokumentation?
Hier nun ein erster Versuch einen Teil dieser Fragen zu beantworten.
Neben der Möglichkeit, das erstellte Modell als interaktives Element auf Webseiten einzubinden. Besteht die Option es entweder direkt als Modell zu versenden. Oder als PDF Datei, mit interaktiven Elementen, offline verfügbar zu machen. So kann es quasi als Beilage in Publikationen als erweiterte Abbildung beigegeben werden.
3D Renderbilder statt Fotos und Zeichnungen
Wenn das Objekt ausreichend gut aufgelöst ist, können von ihm fotorealistische Renderings erstellt werden um diese statt Zeichnungen oder Fotografien direkt im Druck zu verwenden. Als Beispiel dient hier das von mir erstellte Modell einer Fibel aus Niedersachsen.
Die Vorteile liegen auf der Hand:
So wird das Modell nicht weiter benötigt und kann sicher verwahrt werden, während jederzeit neue Perspektiven oder Detailaufnahmen „gerendert“ werden können.
Die komplette Beleuchtung, Fotografieumgebung, Hintergründe, HDR, Tiefenunschärfe, Reflexionen bis zu Schatten und Oberflächen unterliegt der Kontrolle des Nutzers.
Die Auflösung des erstellten Bildes ist nicht von einem Kamerasensor abhängig, sondern kann frei gewählt werden.
Diese Zusammenstellung festgelegter Perspektiven, zeigt die Möglichkeiten ein fotogrammetrisch aufgenommenes 3D Modell weiterzuverarbeiten.
Rekonstruktionen und Ergänzungen sind direkt am Modell möglich.
natürlich bringen neue Möglichkeiten wie diese auch Nachteile
Die Verarbeitungszeit (Rendern) kann mit unter eine lange Zeit in Anspruch nehmen. Vor allem wenn zusätzliche Effekte wie Ambient Occlusion oder Global Illumination verwendet werden. Auch die gewählte Auflösung beeinflusst die Renderzeit stark.
In diesem Beispiel dauerte das Rendern der Einzelbilder nur jeweils 15-20 Sek. auf einem Mittelklasse PC.
Weitere Beiträge zur Weiterverarbeitung von 3D Modellen werden folgen.
Für Ideen und Anmerkungen bin ich jederzeit offen.